Papier: 2.2.1.5 Cloud Computing in der öffentlichen Verwaltung
Originalversion
1 | Cloud Computing als Möglichkeit, Speicherkapazitäten, |
2 | Rechen-leistung und Software bedarfsspezifisch über das |
3 | Internet zu beziehen, könnte perspektivisch auch in |
4 | öffentlichen Einrichtungen an Bedeutung gewinnen. Die |
5 | gemeinsame Nutzung von Hard- und Software sowie |
6 | Rechenkapazitäten, die auf verschiedenen Servern nachfrage- |
7 | und einzelfallabhängig zur Verfügung gestellt werden, könnte |
8 | auch für Behörden, Ministerien und kommunale |
9 | Selbstverwaltungskörperschaften möglicherweise |
10 | Sparpotentiale durch Senkung der Ausgaben für eigene Hard- |
11 | und Software eröffnen. [Fußnote: Vgl. Schulz, Sönke: |
12 | Cloud-Computing in der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. |
13 | 75.] |
14 | Allerdings steht diese Form der Vernetzung behördlicher |
15 | IT-Infrastrukturen, also der von unterschiedlichen Trägern |
16 | der öffentlichen Verwaltung eingesetzten Hard- und Software, |
17 | noch am Anfang. [Fußnote: Schulz, Sönke: Cloud-Computing in |
18 | der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. 75.] Soweit |
19 | ersichtlich, gibt es in Deutschland noch keine Nutzung von |
20 | Cloud-Anwendungen durch öffentliche Stellen, wohl aber |
21 | entsprechende Prüfungen. [Fußnote: Weichert, Thilo: Cloud |
22 | Computing und Datenschutz, Punkt 12., abrufbar unter: |
23 | https://www.datenschutzzentrum.de/cloud-computing/ (Stand: |
24 | 11.11.2010).] Dabei wird davon ausgegangen, dass sich nur |
25 | Modelle einer abgeschlossenen („privaten“) Cloud in |
26 | alleiniger Verantwortung der öffentlichen Verwaltung als |
27 | mögliche Option erweisen könnten. [Fußnote: Schulz, Sönke: |
28 | Cloud-Computing in der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. |
29 | 78.] |
30 | Daneben stehen andere Formen der Zusammenarbeit von |
31 | öffentli-chen Einrichtungen im IT-Bereich, etwa als „Shared |
32 | Services Center“. Hierbei werden verwaltungsunterstützende |
33 | Leistungen für die öffentliche Verwaltung zentral und |
34 | gemeinschaftlich erbracht. Interne Dienstleistungen (etwa |
35 | Personalverwaltung oder Gebäude-Management) werden also |
36 | mittels gemeinsamer Nutzung von Ressourcen für mehrere |
37 | Organisationseinheiten erbracht. |
38 | Die Bundesregierung strebt an, die Entwicklung und |
39 | Einführung von Cloud Computing zu beschleunigen. Neben |
40 | mittelständischen Unternehmen soll gerade der öffentliche |
41 | Sektor frühzeitig von den Chancen profitieren. Unter anderem |
42 | die Bereiche Sicherung und Schutz von Daten sind an die |
43 | spezifischen Anforderungen von Cloud Computing anzupassen. |
44 | Datenschutz und Datensicherheit seien eine der hierbei sich |
45 | ergebenden rechtlichen Herausforderungen. [Fußnote: |
46 | IKT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland Digital |
47 | 2015“, November 2010, S. 12, abrufbar unter: . |
48 | http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Technolo |
49 | gie-und-Innovation/ikt-strategie-der-bundesregie-rung,proper |
50 | ty=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand: |
51 | 15.11.2010).] Hierzu hat die Bundesregierung ein |
52 | „Forschungsprogramm Sichere Internet-Dienste – Cloud |
53 | Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor (Trusted |
54 | Cloud)“ aufgelegt. [Fußnote: IKT-Strategie der |
55 | Bundesregierung „Deutschland Digital 2015“, November 2010, |
56 | S. 12, abrufbar unter: . |
57 | http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Technolo |
58 | gie-und-Innovation/ikt-strategie-der-bundesregie-rung,proper |
59 | ty=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand: |
60 | 15.11.2010).] |
61 | Datenschutzrechtlich wird die Nutzung cloud-basierter |
62 | Dienste bei der Verarbeitung personenbezogener Daten zumeist |
63 | als eine Auftragsdatenverarbeitung im Sinne des § 11 BDSG |
64 | eingeordnet. Verantwortlich für die Einhaltung |
65 | datenschutzrechtlicher Vorschriften ist weiterhin der |
66 | Auftraggeber (§ 11 Abs. 1 BDSG). Dieser ist insbesondere |
67 | verpflichtet, den Gegenstand des Auftragsverhältnisses |
68 | schriftlich hinsichtlich diverser Einzelaspekte genau |
69 | festzulegen (etwa die nach § 9 BDSG zu treffenden |
70 | technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen oder die |
71 | Berechtigung zur Begründung von Unterauftragsverhältnissen). |
72 | Diese rechtlichen Vorgaben setzen der cloud-basierten |
73 | Verarbeitung personenbezogener Daten bisher enge Grenzen. |
74 | [Fußnote: vgl. Weichert, Thilo: Cloud Computing und |
75 | Datenschutz, Punkt 6.1., abrufbar unter: |
76 | https://www.datenschutzzentrum.de/cloud-computing/ (Stand: |
77 | 11.11.2010); Schulz, Sönke: Cloud-Computing in der |
78 | öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. 78 f. Zum Cloud |
79 | Computing vgl. im Übrigen unter 2.3.3.] Im Übrigen gelten |
80 | insoweit ähnliche Überle-gungen wie für die |
81 | datenschutzrechtliche Beurteilung von Cloud Computing durch |
82 | private Unternehmen. [Fußnote: Schulz, Sönke: |
83 | Cloud-Computing in der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. |
84 | 78.] |
Der Text verglichen mit der Originalversion
1 | Cloud Computing als Möglichkeit, Speicherkapazitäten, |
2 | Rechen-leistung und Software bedarfsspezifisch über das |
3 | Internet zu beziehen, könnte perspektivisch auch in |
4 | öffentlichen Einrichtungen an Bedeutung gewinnen. Die |
5 | gemeinsame Nutzung von Hard- und Software sowie |
6 | Rechenkapazitäten, die auf verschiedenen Servern nachfrage- |
7 | und einzelfallabhängig zur Verfügung gestellt werden, könnte |
8 | auch für Behörden, Ministerien und kommunale |
9 | Selbstverwaltungskörperschaften möglicherweise |
10 | Sparpotentiale durch Senkung der Ausgaben für eigene Hard- |
11 | und Software eröffnen. [Fußnote: Vgl. Schulz, Sönke: |
12 | Cloud-Computing in der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. |
13 | 75.] |
14 | Allerdings steht diese Form der Vernetzung behördlicher |
15 | IT-Infrastrukturen, also der von unterschiedlichen Trägern |
16 | der öffentlichen Verwaltung eingesetzten Hard- und Software, |
17 | noch am Anfang. [Fußnote: Schulz, Sönke: Cloud-Computing in |
18 | der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. 75.] Soweit |
19 | ersichtlich, gibt es in Deutschland noch keine Nutzung von |
20 | Cloud-Anwendungen durch öffentliche Stellen, wohl aber |
21 | entsprechende Prüfungen. [Fußnote: Weichert, Thilo: Cloud |
22 | Computing und Datenschutz, Punkt 12., abrufbar unter: |
23 | https://www.datenschutzzentrum.de/cloud-computing/ (Stand: |
24 | 11.11.2010).] Dabei wird davon ausgegangen, dass sich nur |
25 | Modelle einer abgeschlossenen („privaten“) Cloud in |
26 | alleiniger Verantwortung der öffentlichen Verwaltung als |
27 | mögliche Option erweisen könnten. [Fußnote: Schulz, Sönke: |
28 | Cloud-Computing in der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. |
29 | 78.] |
30 | Daneben stehen andere Formen der Zusammenarbeit von |
31 | öffentli-chen Einrichtungen im IT-Bereich, etwa als „Shared |
32 | Services Center“. Hierbei werden verwaltungsunterstützende |
33 | Leistungen für die öffentliche Verwaltung zentral und |
34 | gemeinschaftlich erbracht. Interne Dienstleistungen (etwa |
35 | Personalverwaltung oder Gebäude-Management) werden also |
36 | mittels gemeinsamer Nutzung von Ressourcen für mehrere |
37 | Organisationseinheiten erbracht. |
38 | Die Bundesregierung strebt an, die Entwicklung und |
39 | Einführung von Cloud Computing zu beschleunigen. Neben |
40 | mittelständischen Unternehmen soll gerade der öffentliche |
41 | Sektor frühzeitig von den Chancen profitieren. Unter anderem |
42 | die Bereiche Sicherung und Schutz von Daten sind an die |
43 | spezifischen Anforderungen von Cloud Computing anzupassen. |
44 | Datenschutz und Datensicherheit seien eine der hierbei sich |
45 | ergebenden rechtlichen Herausforderungen. [Fußnote: |
46 | IKT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland Digital |
47 | 2015“, November 2010, S. 12, abrufbar unter: . |
48 | http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Technolo |
49 | gie-und-Innovation/ikt-strategie-der-bundesregie-rung,proper |
50 | ty=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand: |
51 | 15.11.2010).] Hierzu hat die Bundesregierung ein |
52 | „Forschungsprogramm Sichere Internet-Dienste – Cloud |
53 | Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor (Trusted |
54 | Cloud)“ aufgelegt. [Fußnote: IKT-Strategie der |
55 | Bundesregierung „Deutschland Digital 2015“, November 2010, |
56 | S. 12, abrufbar unter: . |
57 | http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Technolo |
58 | gie-und-Innovation/ikt-strategie-der-bundesregie-rung,proper |
59 | ty=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand: |
60 | 15.11.2010).] |
61 | Datenschutzrechtlich wird die Nutzung cloud-basierter |
62 | Dienste bei der Verarbeitung personenbezogener Daten zumeist |
63 | als eine Auftragsdatenverarbeitung im Sinne des § 11 BDSG |
64 | eingeordnet. Verantwortlich für die Einhaltung |
65 | datenschutzrechtlicher Vorschriften ist weiterhin der |
66 | Auftraggeber (§ 11 Abs. 1 BDSG). Dieser ist insbesondere |
67 | verpflichtet, den Gegenstand des Auftragsverhältnisses |
68 | schriftlich hinsichtlich diverser Einzelaspekte genau |
69 | festzulegen (etwa die nach § 9 BDSG zu treffenden |
70 | technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen oder die |
71 | Berechtigung zur Begründung von Unterauftragsverhältnissen). |
72 | Diese rechtlichen Vorgaben setzen der cloud-basierten |
73 | Verarbeitung personenbezogener Daten bisher enge Grenzen. |
74 | [Fußnote: vgl. Weichert, Thilo: Cloud Computing und |
75 | Datenschutz, Punkt 6.1., abrufbar unter: |
76 | https://www.datenschutzzentrum.de/cloud-computing/ (Stand: |
77 | 11.11.2010); Schulz, Sönke: Cloud-Computing in der |
78 | öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. 78 f. Zum Cloud |
79 | Computing vgl. im Übrigen unter 2.3.3.] Im Übrigen gelten |
80 | insoweit ähnliche Überle-gungen wie für die |
81 | datenschutzrechtliche Beurteilung von Cloud Computing durch |
82 | private Unternehmen. [Fußnote: Schulz, Sönke: |
83 | Cloud-Computing in der öffentlichen Verwaltung, MMR 2010, S. |
84 | 78.] |
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