Doch genau das ist der Sinn und Zweck des Datenschutzes.
Den von Dir beschriebenen "Staat als Ganzes" gibt es nicht. Vielmehr begegnen wir einer Vielzahl von Ämtern und Behörden mit unterschiedlichen Aufgaben und Befugnissen. Geheimdienste können etwa anders Informationen gewinnen als die Polizei, können diese dann aber auch nur anders nutzen.
Soll etwa die Universität in der ich immatrikuliert bin meine dem Finanzamt bekannte Vermögenssituation bekannt sein? Soll das BAföG-Amt welche Kurse ich zusätzlich an der Uni belege? Oder der Verfassungsschutz?
Mit einer einheitlichen Steuernummer sind meine Daten zwar prinzipiell verknüpfbar, aber noch nicht verknüpft! Eine solche Zusammenführung von Daten birgt ein unüberschaubares Mißbrauchspotenzial! Wer darf an diese Daten ran? Wer kann das kontrollieren? Schon jetzt gibt es Fälle von internem Mißbrauch und externen Zugriffen.
Wo viele Daten zusammenkommen gibt es viel Gefahr. Und ich sehe weder den individuellen Bürger, noch wirtschaftliche oder staatliche Stellen in der Lage, (besonders digitale) Daten vor unberechtigtem Zugang zu schützen.
Keine automatisierte Dateneskalation!
Und ja, wenn wir alle unmündige Bürger ohne Recht an unseren eigenen Daten wären, dann wäre Bürokratie ganz leicht. Ein gutmeinender Staat würde das alles für uns erledigen und uns das Ergebnis als Kopie für die Unterlagen zuschicken.
Ich fluche auch dieser Tage, wenn ich Unterlagen für meine Steuererklärung zusammentragen muß, aber lieber das als ein allwissender Staat.