-4

FairTrade für Daten


In der globalisierten digitalen Informationsökonomie erlangen personenbezogene Daten für privatwirtschaftliche Unternehmen den Status eines Rohstoffes. Ihr Geschäftsmodell beruht wesentlich auf der Weitergabe und Weiterbearbeitung, dem Verkauf bzw. der Kapitalisierung von Daten. Grundsätzlich ist gegen dieses Geschäftsmodell nichts einzuwenden. Im web 2.0, das nicht mehr zwischen Produzent und Konsument unterscheidet, bzw. in dem diese Unterscheidung hinfällig ist, investiert der einzelne Nutzer ebenfalls in das Produkt (das soziale Netzwerk, die Community etc.), nämlich seine personenbezogenen Daten. Der betriebswirtschaftliche Wert dieser Investition sollte dem Nutzer vergütet werden. FairTrade im Internet wäre ein Prinzip, das das persönliche Risiko des Datenmissbrauchs, der -weitergabe angemessen vergütet bzw. kompensiert, entweder durch ein entsprechendes (absolutes und garantiertes) Verfügungsrecht über die Daten (Opt-In für jede Datennutzung/-weitergabe jedes einzelnen Datensatzes) oder eben einer finanziellen Entlohnung. Die dadurch eingeführte Marktsituation mit Angebot und Nachfrage würde die Kosten der unbegrenzten Datennutzung für Unternehmen so regulieren, dass ein angemessener und Datenschutzgrundsätzen folgender Umgang mit Daten allein aus Kostenminimierungsgründen notwendig würde.


Diskussionen

  • DennisF ist dagegen
    +3

    Und um an deine Vergütung zu kommen gibst du deine Bankdaten bei Facebook ein? ;)

    Spaß bei Seite, ich halte den Vorschlag für schlicht nicht umsetzbar. Nur ein Grund: Wirkungsbereich des deutschen Rechts.

    Ganz abgesehen davon erhalte ich für meine Daten bereits eine Dienstleistung durch das Unternehmen. Die Bezahlung erfolgt also bereits stillschweigend. Würden die Unternehmen mich für meine Daten zusätzlich bezahlen müssen, würden zwangsläufig die Angebote auch kostenpflichtig werden,

    Außerdem: Was soll die Berechnungsgrundlage für die Daten sein: Preispauschale für jeden Nutzer? Für jede Info? Zum Beispiel: Telefonnummer: 5 Euro, Adresse: 10 Euro. Es würde ein Anreiz entstehen mehr Daten ins Netz zu stellen. Ich glaube dadurch gelangen zwangsläufig nochmehr Daten ins Netz und die Gefahr des Missbrauchs steigt.

    Zu viel Unsicherheit. Zu viel ungeklärt. Deshalb dagegen.

  • AvF ist dafür
    +1

    Ich finde den Vorschlag sehr gut und ich denke, daß dieser im web2.0 Zeitalter umzusetzen ist. Also - ich stelle mir das in etwa so vor: my..private..cloud.de: Eine Website (kostenpflichtig) auf welcher ich meine persönlichen Daten pflege, freischalten und entziehen kann. Diese Datensätze können von Unternehmen von mir per micropayments abboniert werden. Je mehr Unternehmen ich den Zugang gewähre - je höher ist mein Return on Invest für den kostenpflichtigen Service! Die Datensätze werden als sog. webservice zur Verfügung gestellt. Soziale Netzwerke können dieses Datensätze ebenso per webservice integrieren - was Sie nicht wollen. Da aber meine selbst verwalteten Daten evtl. ein viel höhere Qualität als die Soc.Network Dummy Daten haben, bevorzugen Unternehmen bei mir per micropayment einzukaufen..... Es spricht sich rum - ich kann Geld mit meinen Daten verdienen.....und immer mehr nutzen diesen Service.... Die kommerziellen Soc.Network Betrieber stellen fest, Sie verdienen immer weniger Geld... und kaufen mein Unternehmen.....my--privat--cloud.de! Und ich kauf mir eine Insel!!!! ;-)

    So - und wenn mir jetzt jemand diese Idee klaut - dann werd ich....mir auch eine Insel kaufen!

Versionen


    1. Sie können einen Vorschlag unterstützen oder ablehnen.

    2. Und ihn in Ihre Beobachtungsliste aufnehmen.

    3. Informationen über den Vorschlag einsehen...

    4. ...Schlagworte für diesen Vorschlag hinzufügen...

    5. ...oder den Vorschlag mit anderen per Facebook, Google+ oder Twitter teilen.

    6. Kommentare können Sie nicht nur bewerten...

    7. ...sondern auch dazu verfasste Antworten einsehen...

    8. ...selbst eine Antwort zu einem Argument schreiben...

    9. ... und neue Argumente einbringen.

    10. Oder aktiv den Vorschlag mitgestalten und Alternativen einbringen.